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Leben nach dem Herzinfarkt: Wie geht es weiter?

Klinik für Innere Medizin | 23. Oktober 2023

Dr. med. Sarah Spalinger, Oberärztin mbF Kardiologie, erklärt, was Sie über die Zeit nach einem Herzinfarkt wissen müssen, welche Rehabilitationsmöglichkeiten es nach einem Herzinfarkt gibt und wie sich ein Herzinfarkt auf die Lebensqualität auswirkt. Lesen Sie das Interview und erfahren Sie, wie Sie aktiv zur Genesung beitragen können und welche Veränderungen im Leben nach einem Herzinfarkt zu erwarten sind.

Frau Dr. med. Spalinger wie lange bleiben Betroffene nach einem Herzinfarkt im Spital und wie lange müssen sie danach Bettruhe halten?

Die Länge des Spitalaufenthalts kann von Patient:in zu Patient:in unterschiedlich sein und kommt auf verschiedene Faktoren an: Auf die Schwere des Herzinfarkts, die Art der durchgeführten medizinischen Interventionen und den individuellen Genesungsverlauf. Dabei ist festzuhalten, dass circa 40 Prozent aller Patient:innen, bei denen Verengungen in den Herzgefässen (koronare Herzkrankheit) festgestellt werden, gar keinen Herzinfarkt erleiden. Sie stellen sich bei der Ärztin meistens mit vorübergehend auftretenden Schmerzen auf der Brust vor, so dass rechtzeitig weitere Abklärungen durchgeführt werden können oder je nach Schweregrad direkt eine Hospitalisation erfolgt.

Am anderen Ende der Skala gibt es Herzinfarkte (circa 20 Prozent der Patient:innen mit koronarer Herzkrankheit), die mit einem Kreislaufstillstand einhergehen. Das typische Szenario im Film: Der Patient greift sich an die Brust, spricht vielleicht noch über einen Druck auf dem Brustkorb, oder verliert direkt das Bewusstsein. Er muss reanimiert werden und braucht teilweise vorübergehende intensivmedizinische Unterstützung an der Herz-Lungen-Maschine.

Die Mehrheit der Infarkte präsentiert sich aber deutlich unspektakulärer. Hier wird der Patient meist zuerst auf die Überwachungsstation aufgenommen, wo je nach Dringlichkeit sofort oder innert weniger Tage eine Herzkatheteruntersuchung (Koronarangiographie) durchgeführt wird, und die verengten Gefässe direkt mittels Ballon und Stent behandelt werden können. Danach erfolgt die Verlegung auf die Normalstation. Bei unkompliziertem Verlauf ist eine Entlassung bereits nach drei bis vier Tagen möglich. Ist eine Bypass-Operation notwendig, verlängert sich die Dauer der Hospitalisation entsprechend.

Bettruhe ist vor der Koronarangiographie empfehlenswert, und danach bis zu sechs Stunden zwingend, sofern dafür ein mittlerweile selten gewordener Zugang von der Leiste (Femoral) gewählt wurde. Anschliessend kann je nach Ausprägung des Herzinfarkts zügig die körperliche Aktivität gesteigert werden.

Welche Rehabilitationsmöglichkeiten gibt es nach einem Herzinfarkt?

Die Wahl zwischen ambulanter und stationärer Rehabilitation nach einem Herzinfarkt hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem von der Schwere des Herzinfarkts, aber auch von dem gesamten Gesundheitszustand und von der Mobilität der Patient:innen. Die Mehrheit der Patient:innen kann an ambulanten Rehabilitationsprogrammen teilnehmen. Diese bieten wir auch im Spital Zollikerberg an, was sich grosser Beliebtheit erfreut.

Die ambulante kardiale Rehabilitation dauert neun bis zwölf Wochen und beinhaltet drei Trainingseinheiten mit individuell angepasster Intensität, die jeweils knapp eine Stunde pro Woche dauern. Zusätzlich erfahren die Patient:innen einmal pro Woche in einem Vortrag mehr über herzgerechte Ernährung, Raucherentwöhnung, Diabetesberatung, Stressmanagement und Entspannung sowie bei Bedarf psychokardiologische Unterstützung. Den Rest der Woche können die Patient:innen entsprechend ihrer Fähigkeiten zunehmend wieder am normalen Alltag teilnehmen.

Die stationäre Rehabilitation findet in speziellen stationären Einrichtungen statt.

Können Betroffene wieder ganz gesund werden oder sind sie für immer «herzkrank»?

Das hängt davon ab, wie viel des Herzmuskels durch den Herzinfarkt mitgeschädigt wurde. Der Anteil des vernarbten Muskels (Myokards) hängt wiederum von der Grösse des Herzkranzgefässes ab, das durch den Herzinfarkt verschlossen war, von den bereits existierenden Umgehungskreisläufen im Herzen und von der Zeit, die vergeht, bis wieder genügend Blut im Gefäss fliesst. Deswegen heisst es nicht umsonst: «time is muscle». Das heisst: Je schneller man ein Herzkranzgefäss, das ganz verschlossen ist, wieder aufmacht, umso weniger Schaden erleidet das Herz. Hier gilt es zu unterscheiden zwischen Herzinfarkten, denen ein kompletter Verschluss des Gefässes zugrunde liegt und die eine schnelle Revaskularisation benötigen, und solchen, die weniger dringlich sind. Generell gilt: Bei anhaltenden drückenden Brustschmerzen ist eine zeitnahe ärztliche Vorstellung wichtig.

Heutzutage können wir einen Herzinfarkt anhand von hochsensitiven Laborwerten sehr früh erkennen, sodass in vielen Fällen keine Folgeschäden bleiben. Nach der Behandlung der verengten Koronargefässe ist die Lebensqualität manchmal sogar besser als zuvor, da die Blutversorgung des Herzens nun wieder gewährleistet ist. Solche Patient:innen fühlen sich im Alltag beschwerdefrei und können allen Tätigkeiten uneingeschränkt nachgehen. 

Grosse Herzinfarkte andererseits können zu Herzschwäche und Rhythmusstörungen führen. Unter optimaler ärztlicher Nachsorge kann man aber auch hier eine gute Lebensqualität erreichen.

Was sind typische Lebensveränderungen oder -einschränkungen nach einem Herzinfarkt?

Oft wird ein Herzinfarkt als ein «Schuss vor den Bug» wahrgenommen. Eine Chance, um die Gesundheit wieder auf richtige Bahnen zu lenken. Und dabei habe ich erstaunliche Veränderungen erleben dürfen. Es gibt Patient:innen, die stellen ihr Leben komplett um: Sie beginnen mit einem regelmässigen Sportprogramm, ernähren sich gesund, stoppen das Rauchen, verlieren an Gewicht, reduzieren den Stress und verbessern damit ihre Blutwerte und das Wohlbefinden markant. Es ist, als hätten sie eine zweite Chance für das Leben bekommen, die sie optimal zu nutzen wissen.

Andere Patient:innen schaffen diese Lifestyle-Änderung nur bedingt. Ein jahrelanges Rauchen kann oft nicht aufgegeben werden, dabei würde es die höchste Risikoreduktion bieten. Wo Nahrung und Sport aber nur bedingt hilft, ist bei Cholesterinwerten. Hier ist die genetische Veranlagung im Vordergrund. Deswegen sind hier Cholesterinsenker, wofür es heute ein breites Angebot an gut verträglichen Substanzen gibt, unabdinglich, um das Risiko für erneute Herzinfarkte so niedrig wie möglich zu halten. Zusätzlich erhalten Patient:innen Plättchenhemmer (zum Beispiel Aspirin), und nach einer Stenteinlage vorübergehend einen zweiten Plättchenhemmer, um das Risiko eines Wiederverschlusses des Gefässes zu minimieren. Darunter kann es zu Blutungen kommen, die jedoch meistens gering sind (zum Beispiel Hautblutungen). Selten sind vorübergehende Einschränkungen der Fahrtauglichkeit notwendig.

Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit, dass Betroffene einen zweiten Herzinfarkt erleiden?

Dazu gibt es verschiedene Daten, je nach Studienpopulation. Die Wahrscheinlichkeit eines zweiten Herzinfarktes ist von Person zu Person unterschiedlich, je nachdem, wie gut die oben genannten Massnahmen umgesetzt werden, oder wie stark die genetische Belastung ist. Das Risiko eines erneuten Herzinfarktes ist am höchsten im ersten Jahr, bleibt danach aber im Vergleich zur Normalpopulation erhöht.  

Beeinflusst ein Herzinfarkt die Lebenserwartung eines Menschen?

Die Lebenserwartung nach einem Herzinfarkt kann von Fall zu Fall stark variieren, je nach Schwere des Herzinfarkts, Komplikationen, der medizinischen Versorgung, der Nachsorge und dem Lebensstil. Studien haben gezeigt, dass die Lebenserwartung von über 65-jährigen Menschen mit einem Herzinfarkt im Schnitt um bis zu zehn Jahre reduziert sein kann. Bei grossen Vernarbungen besteht die Gefahr für tödliche Herzrhythmusstörungen. Deswegen werden bei entsprechend vulnerablen Personen Defibrillatoren (Schrittmacher mit Defibrillations-Funktion) eingebaut.

Und wie wirkt sich ein Herzinfarkt auf die Psyche aus?

Das Herz ist ein zentrales Organ im Körper. Es hält einen am Leben, es ist der Ort der Sehnsüchte, man assoziiert es mit Liebe. Wenn die Patientin oder der Patient nur schon die Information erhält, dass das Herz einen möglichen Schaden erhalten hat, beeinflusst das die Wahrnehmung der eigenen Unversehrtheit. Es verunsichert, und das ist normal. Als junge Assistenzärztin musste ich einmal einem Patienten, der draussen seelenruhig rauchte, mitteilen, dass wir einen Herzinfarkt festgestellt haben. Er hat die Zigarette vor Schreck fast verschluckt.

Nicht nur im akuten Setting, sondern auch in den Monaten danach kann die Verunsicherung den in jedem Menschen vorhandenen Filter zur Selbst-Detektion von Beschwerden aufweichen. So berichten Patient:innen oft über wiederholte Brustbeschwerden nach einem Herzinfarkt, ohne dass ein organisches Korrelat gefunden wird. Manche Patient:innen schonen sich körperlich, auch aus Angst, obwohl das Herz ein Muskel ist, der Training braucht. Diese erhöhte Alarmgrenze ist aber normal. Körper und Geist müssen erst wieder das Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit aufbauen. Die gute Nachricht: Die Sicherheit kehrt fast immer wieder zurück. Es braucht einfach etwas Zeit, und «herzensgute» Betreuung und Begleitung.