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Die Intensivstation des Spitals Zollikerberg – viel Hightech in erstaunlich ruhiger Atmosphäre

Spital Zollikerberg | 25. Juli 2023

Im Gespräch verrät Dr. med. Lars Jansen, Leitender Arzt Intensivstation/Anästhesie, wie es auf einer Intensivstation wirklich ist. Das eindrückliche Interview zeigt auf, wie es unser Intensivstation-Team schafft, dass sich Patient:innen und Angehörige wohl und in guten Händen fühlen.

Ich stelle mir eine Intensivstation als lauten, hektischen und traurigen Ort vor. Wie ist es wirklich?

Ich empfinde unsere Intensivstation als meist ruhigen Ort, wo es geordnet zugeht. Natürlich gibt es unvorhergesehene Situationen, in denen auch eine gewisse Dynamik aufkommt. Darauf sind wir trainiert. Solche Situationen motivieren uns zusätzlich, als Team gut zu funktionieren und unseren vital bedrohten Patient:innen schnell und adäquat zu helfen. Unsere Intensivstation ist sehr hell und freundlich. Von den sieben Betten, die wir betreiben, sind sechs fensternah. Die Fenster reichen von der Decke bis zum Boden. Auch in den übrigen Bereichen der Intensivstation haben wir Lichtinseln. Wir hören immer wieder von Patient:innen und Angehörigen, dass eine schöne Atmosphäre herrscht. Auch Patient:innen, die Monate nach der Entlassung nochmals vorbeikommen, geben uns häufig ein sehr positives Feedback.

Ich glaube ja, dass unsere Intensivstation die schönste im ganzen Kanton ist.
Dr. med. Lars Jansen,
Leitender Arzt Intensivstation/Anästhesie

Weshalb arbeiten Sie auf der Intensivstation? Was fasziniert Sie daran?

Ich bin Facharzt für Anästhesie und für Intensivmedizin und seit knapp fünf Jahren Leiter der Intensivstation. Anästhesie und Intensivmedizin ist ein sehr dynamisches Fach, man kann schnell in unvorhergesehene Situationen kommen. Die Teamarbeit steht im Vordergrund. Die Kommunikation untereinander ist äusserst wichtig, auch ein guter Teamspirit. Ich empfinde meine Tätigkeit als sehr vielseitig und abwechslungsreich  – ein Privileg. Ausserdem ist es sehr befriedigend, Menschen in einer aktuen Krankheitssituation zu helfen, Schmerzen und Angst zu lindern. Die Patient:innen verbleiben in der Regel mehrere Tage oder auch Wochen bei uns. Meist leiden sie an komplexen Erkrankungen. Die Kontinuität in der Patientenbetreuung sowie den engen Kontakt zu Angehörigen schätze ich sehr. Ebenfalls spannend ist die interventionelle Seite. Beispielsweise das Atemwegsmanagement mit Beatmungstherapie inklusive Tracheotomien, also Luftröhrenschnitte bei Langzeitbeatmeten, diverse Katheteranlagen in Blutgefässen zur kontinuierlichen Medikamentengabe und auch die kontinuierliche Blutdruckmessung oder die Einlage von Dialysekathetern. Ja, das ist so das Faszinierende.

Nicht zuletzt schätze ich das interdisziplinäre Arbeiten mit den anderen Abteilungen und Fachkolleg:innen immer wieder aufs Neue. Dieser Austausch ist spannend. Es ist sinnstiftend, in einem systemrelevanten Bereich zu arbeiten. Als Intensivstation stellen wir innerhalb des Spitals Zollikerberg sicher, dass komplexe, bereichsübergreifende Situationen, wie beispielsweise Notfallsituationen, bewältigt werden können.

 

Das hört sich sehr vielseitig an. Gibt es Momente, in denen Sie an Ihre Grenzen stossen?

Die gibt es natürlich auch. Insbesondere die letzten zwei, drei Jahre mit Corona waren auch für mich persönlich herausfordernd. Normalerweise kommen Patient:innen zu uns, wenn sie akut in einem schlechten Zustand sind und nicht kontaktierbar sind. Wenn es ihnen besser geht, werden sie rasch wieder verlegt. Bei Corona-Patient:innen war es häufig so, dass sie kongnitiv voll da waren. Man lernte sie kennen, auch ihren Humor, und unterhielt sich. Dann verschlechterte sich ihr Zustand vielleicht über Tage oder Wochen hinweg. Einige von ihnen schafften es nicht. Diese Erlebnisse waren für das gesamte Team wirklich schwierig. Durch Gesprächsrunden und ethische Fallbesprechungen im Team, insbesondere auch mit der involvierten Pflege, konnten wir diese aufarbeiten, dies half uns allen.

Leiter Pflege auf der Intensivstation behandelt Patientin
Eine Intensivbettkoje im Spital Zollikerberg

Ich stelle mir die Planung in Ihrem Bereich sehr schwierig vor. Einige Verlegungen sind planbar, andere nicht. Wie machen Sie das?

Da ist zum einen die tägliche Routine mit Morgenrapport und Visite, dann anschliessend die geplanten Internventionen wie zum Beispiel Katheterwechsel oder Transporte in die Radiologie zur weiteren Diagnostik. Im Betrieb der täglichen Routine kann natürlich in jedem Moment ein Notfall angemeldet werden, sei es im Schockraum, sei es eine Abulanz, die kommt, sei es eine Reanimation von der Station oder jemand, der plötzlich instabil wird. Dann müssen wir zack unsere Routine unterbrechen. Die Patientin oder der Patient kommt auf die Intensivstation, wird schnell umgelagert in ein IPS-Bett, monitorisiert, der Kreislauf stabilisiert, ein Katheter gelegt, Medikamente verabreicht und allenfalls notfallmässig intubiert. Da können wir sehr schnell von Routine auf Notfall umschalten. Darauf sind wir trainiert. Das ist das Spannende an unserer Arbeit: man muss immer für eine Veränderung der Situation bereit sein. Das macht die Intensivmedizin aus. Hier muss man perfekt als Team funktionieren, ein Rad greift in das nächste.

 

Von woher kommen die Patient:innen auf die Intensivstation?

Wir sind für das Spital systemrelevant und übernehmen Patient:innen vom Notfall und aus dem Schockraum, wenn sie vital bedroht sind. Auch sind wir ein wichtiger Partner für die chirurgischen Disziplinen, beispielsweise nach grösseren Operationen im Bauchbereich, einem Eingriff an der Wirbelsäule, Hüfte oder anderen orthopädischen Eingriffen. Zu uns kommen ebenfalls Patient:innen der medizinischen Subspezialitäten, sei es von der Kardiologie, der Gastroenterologie, der Pneumologie oder von anderen Subdisziplinen. Wir federn Notfallsituationen inhouse ab, beispielsweise als Backup für den OP, wenn eine Nachbeatmung angezeigt ist. Nicht zuletzt kommen Frauen nach gynäkologischen Eingriffen – und ganz selten Personen nach urologischen Eingriffen – zu uns. Wir übernehmen ebenfalls externe Patient:innen von anderen Intensivstationen. Im Schnitt sind unsere Patient:innen 65 Jahre alt.

Patientin schläft in einer Intensivbettkoje im Spital Zollikerberg
Zwei Pflegende arbeiten zusammen auf der Intensivstation des Spitals Zollikerberg

Welche Geräte findet man an jedem Intensivbett? Und welche können mobil hinzugezogen werden?

Jedes Bett verfügt über Strom und Licht, Druckluft sowie Sauerstoff. Ebenfalls fix am Bett haben wir das Monitoring sowie eine Perfusorspritzepumpe. Das ist eine Pumpe, die den Inhalt einer 50 ml-Spritze über eine dünne Kunststoffleitung kontinuierlich in eine Vene injiziert. Sie wird unter anderem eingesetzt gegen Schmerzen oder auch bei einer Dauernarkose.

Mobil kann man jederzeit ein Beatmungsgerät anschliessen. Ebenfalls gibt es einen Notfallwagen. Wir haben auch ein mobiles Ultraschallgerät, um beispielsweise das Herz oder die Organe im Bauch auf der Station anschauen zu können. Das Ultraschallgerät hat zudem einen Ultraschallkopf extra für Gefässpunktionen. Natürlich haben wir auch ein Röntgenapparat, der mobil eingesetzt werden kann. Ebenfalls haben wir einen Defibrilator sowie ein mechanisches Wiederbelebungsgerät, wenn jemand über mehrere Minuten reanimiert werden muss. Dieses System für externe Kompressionen des Brustkorbes wird wie ein Gürtel um den Brustkorb geschnallt und drückt dann rhythmisch auf das Brustbein um einen minimalen Kreislauf aufrecht zu erhalten. Dadurch gewinnen wir Zeit, um herauszufinden, wie wir der oder dem Betroffenen helfen können.

 

Was unterscheidet ein Intensivbett von einem normalen Bett?

Grundsätzlich sind Intensivbetten mit ganz vielen Zusatzfunktionen ausgestattet. Die Matratze ist so konzipiert, dass sie vor Druckgeschwüren schützt. Sie ist weicher und komfortabler. Das Bett kann in alle Richtungen gekippt werden, auch seitlich, wenn ein Patient mobilisiert werden muss. So wird auch ein möglichst rückenschonendes Arbeiten für die Mitarbeitenden ermöglicht. Kürzlich haben wir alle Betten ausgetauscht. Die neuen verfügen über eine Art Fernbedienung. Wache Patient:innen können ihre Betten damit so einstellen, dass es für sie jederzeit bequem ist. Auch für die Mitarbeitenden ist es entlastend, da sie die Betten, beispielsweise beim Transport zur Radiologie, nicht mehr komplett schieben, sondern über die Fernbedienung steuern können.

 

Auf der Intensivstation ist man als Patient:in ausgeliefert. Was tun Sie, um die Privatsphäre so gut wie möglich zu schützen?

Mich stört der Begriff „ausgeliefert“. Unsere Patient:innen sind temporär hilfsbedürftig in der Obhut von anderen Menschen, in unserem Fall von hochausgebildetem medizinischen Fachpersonal. Um sie zu schützen, nutzen wir wenn möglich Einzelzimmer. Wenn das nicht möglich ist, haben wir mobile Trennwände. Wenn medizinisch vertretbar, schliessen wir die Türe zur Patientenkoje. Wir achten auch darauf, uns leise zu unterhalten und messen die Lautstärke in den Räumen. Dafür haben wir an diversen Stellen ein „achtsames Ohr“ hängen, welches die Dezibel misst. Werden bestimmte Werte überschritten, kommt ein Hinweis. So möchten wir erreichen, dass sich die Patientin oder der Patient möglichst wenig gestört fühlt und sich gut orientieren kann.

Auch ganz wichtig ist die Einhaltung der Besucherregelung, damit nicht ständig irgendwelche Personen durchlaufen. Insbesondere im pflegerischen Bereich sind vertrauensbildende Massnahmen zentral. Beispielsweise wird das Waschen und die Intimpflege bei weiblichen Patientinnen von weiblichem Personal und bei männlichen Patienten von männlichem Personal durchgeführt. Auch wird dies vorher mit der Patientin oder dem Patienten besprochen.

 

Welche Krankheitsbilder sehen Sie häufig auf der Intensivstation?

Von der medizinischen Abteilung betreuen wir viele Lungenentzündungen, sogenannte Pneumonien, was auch in ein Lungenversagen münden kann. Dann wird eine Beatmung notwendig. Auch Nierenversagen gibt es häufig. Aus dem kardiologischen Bereich gibt es Herz-Rhythmusstörungen, teilweise auch mit einer Pumpschwäche des Herzens. Oft behandeln wir auch Patient:innen mit einer – im Volksmund sagt man – «Blutvergiftung», also einer Sepsis oder einem septischen Schock. Bei älteren Patient:innen sehen wir häufig Delir-Zustände, das heisst eine akute Verwirrtheit und Unruhezustände. Von den chirurgischen Disziplinen überwachen wir Patient:innen nach grösseren Operationen, beispielsweise an der Wirbelsäule. Auch Darmverschlüsse kommen bei uns häufiger vor. Selten sind starke Blutungen nach Geburten.

Nicht zu vergessen sind die Patient:innen mit psychiatrischen Krankheitsbildern. Insbesondere, wenn die betreuten Personen eine Verschlechterung ihres psychischen Leidens aufweisen oder zur psychischen Erkrankung noch ein medizinisches Problem hinzu kommt. Da sind wir dann jeweils als Team stark gefordert und müssen entsprechend auch breit aufgestellt sein.

 

Welche Rolle spielen die Angehörigen beim Genesungsprozess? Wie beziehen Sie Angehörige ein?

Angehörige sind ganz wichtig für den Genesungsprozess, insbesondere, wenn sich die oder der Patient:in nicht äussern kann. Eine intensivmedizinische Behandlung darf nur durchgeführt werden, wenn die oder der Patient:in oder die gesetzlich vertretungsberechtigten Angehörigen damit einverstanden sind und eine medizinische Sinnhaftigkeit der ganzen Behandlung gegeben ist. Über Letzteres entscheiden die Ärzt:innen. Wenn der Wille des Patienten aber nicht klar ist, weil er sich selbst nicht äussern kann, versuchen wir, innert 24 Stunden die Angehörigen einzubestellen, zu informieren und den Willen des Patienten zu eruieren. Manchmal gibt es auch eine Patientenverfügung und wir sind stets in engem Kontakt mit dem Hausarzt. Auch die Angehörigenbetreuung selbst ist ein wichtiger Bestandteil der Pflege. Freundlichkeit, Hilfsbereichtschaft und die Ansprechbarkeit rund um die Uhr – nur so kann eine gesunde Beziehungsebene geschaffen werden. Für uns als behandelndes Team ist es selbstverständlich, dass wir uns um die Angehörigen kümmern, die oftmals mit der Situation überfordert sind. Wir bieten auch psychische Unterstützung, beispielsweise durch die Pflege, aber auch in Zusammenarbeit mit der Seelsorge oder dem sozialen Dienst.

Das erdet, das ist das Leben.
Dr. med. Lars Jansen,
Leitender Arzt Intensivstation/Anästhesie