Der K(r)ampf mit den Adern – ein altes Leiden, modern behandelt
Was sind Krampfadern?
Das Wort Krampfadern stammt wahrscheinlich vom althochdeutschen Wort Krummadern, das als Bezeichnung zutreffender wäre. Krampfadern sind erweiterte und teilweise geschlängelte Blutgefässe, deren Venenwand krankhaft verändert ist. Krampfadern werden anfänglich vor allem als kosmetisch störend wahrgenommen, können aber zu störenden Symptomen wie z. B. geschwollenen Beinen, Schweregefühl der Beine, Krämpfen, bleibenden Hautveränderungen oder Thrombosen führen. Im Alter können sie bei unbehandelten Patientinnen und Patienten schwerwiegende gesundheitliche Folgen verursachen.
Was sind die Ursachen von Krampfadern?
Hauptsächlich liegt der Neigung zu Krampfadern eine erbliche Veranlagung zugrunde. Je älter die Patientin oder der Patient ist, umso ausgeprägter wird das Venenleiden. Begünstigende Faktoren sind Bewegungsmangel und Übergewicht. Während der Schwangerschaft können Krampfadern ebenfalls vermehrt auftreten.
Wann sollte man Krampfadern abklären lassen?
Abklärungen sollten durchgeführt werden, wenn Krampfadern auffällig werden oder Symptome bestehen. Spätestens bei Auftreten von Thrombosen (schmerzhafte Blutgerinnsel) oder bei offenen Beinen sollte dringend eine Abklärung erfolgen.
Welche Möglichkeiten gibt es, Krampfadern zu therapieren? Welches Verfahren wird heute empfohlen?
Die einfachste und vollkommen wirksame Möglichkeit, die Auswirkungen von Krampfadern zu behandeln, ist das Tragen von Kompressionsstrümpfen. Das tägliche Anziehen von solchen Strümpfen ist aber sehr aufwendig und kann zu trockener Haut führen. Zudem werden diese Strümpfe im Sommer verständlicherweise verschmäht. Ältere Menschen sind für das Anziehen der Strümpfe teilweise vollkommen abhängig von der Hilfe Dritter. Häufig entscheiden sich Patientinnen und Patienten deshalb für eine interventionelle/operative Behandlung. Die sehr schonende interventionelle Behandlung ist heutzutage die Therapie der ersten Wahl. Hierfür wird eine Sonde im Gefäss eingeführt. Sollten Gründe bestehen, weshalb diese Therapie nicht angewendet werden sollte, kann eine operative Therapie empfohlen werden.
Was sind Vor- und Nachteile von interventionellen Massnahmen?
Der Vorteil des interventionellen Vorgehens ist die komplikationsarme, schonende und schmerzarme Behandlung. Ein sehr kleiner Nachteil ist eine sehr geringgradig erhöhte Rate an Wiederauftreten einer venösen Insuffizienz der behandelten Vene. Die Vorteile überwiegen aber deutlich.
Wie lange dauert der Eingriff? Erfolgt der Eingriff unter Vollnarkose?
Der Eingriff dauert in aller Regel ca. 30 Minuten. Manchmal kann die Sondenplatzierung aufgrund des Venenverlaufs erschwert sein , sodass der Eingriff etwas länger dauert. Der Eingriff kann in rein lokaler Narkose durchgeführt werden. Dieses Vorgehen wird von den meisten Patientinnen und Patienten sehr gut toleriert. Falls notwendig, kann noch ein Medikament verabreicht werden, damit man in einen leichten Schlaf verfällt. Natürlich ist bei manchen Patienten eine Vollnarkose sinnvoll. Dies kann in der Sprechstunde vor dem Eingriff entsprechend den Bedürfnissen der Patientin oder des Patienten festgelegt werden.
Können Krampfadern nach einer OP wieder auftreten?
Krampfadern können wieder auftreten. Meistens treten sie an einer neuen Stelle auf, weil es sich um eine von Natur aus voranschreitende Erkrankung handelt. Gelegentlich ist dieselbe Vene betroffen und muss unter Umständen auch nochmals gezielt behandelt werden.