Eine Funktion mit verschiedenen Rollen
Selina Güttinger
3. August 2023
8 min
Liebe Selina, du bist seit 8 Jahren als Physiotherapeutin bei uns im Spital Zollikerberg und nun seit 1.5 Jahren Gruppenleiterin für die Physiotherapie im Bereich Chirurgie. Was gehört zu deinen Arbeitsaufgaben?
Ich bekleide in meiner Funktion verschiedene Rollen und dementsprechend vielseitig sind auch meine Aufgaben. Einen Grossteil meiner Arbeitszeit verbringe ich im direkten Kontakt mit den Patient:innen – und zwar aller Altersklassen. Ich begleite in meiner Funktion als Kinderphysiotherapeutin Neugeborene, Säuglinge, Kinder und Jugendliche. Genauso bin ich aber auch als Fachperson für muskuloskelettale Physiotherapie für die erwachsenen Patient:innen im Einsatz. Ich begleite in meiner Rolle als Ausbildnerin die Physio-Studierenden der ZHAW, welche bei uns im Therapiezentrum ein Praktikum absolvieren. In meiner Führungsrolle erfülle ich zudem viele organisatorische und administrative Aufgaben, nehme an Sitzungen teil und beschäftige mich viel mit den Themen Personalplanung, Fachentwicklung, Qualitätssicherung und Prozessoptimierung.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag für dich aus?
Überwiegend verbringe ich meine Arbeitszeit mit den physiotherapeutischen Behandlungen der Patient:innen, dabei bin ich entweder im Therapiezentrum oder auf allen Stationen im Haus anzutreffen. Jeder Arbeitstag sieht für mich auch Büro- und Ausbildungszeiten mit den Studierenden vor und mehrmals wöchentlich Sitzungen. Meine Pausen verbringe ich üblicherweise im Park oder in der Cafeteria.
Aus welchen Gründen hast du dich für den Beruf als Physiotherapeutin entschieden? Was hat dich daran fasziniert?
Ich habe als Jugendliche eine sehr gute Selbsterfahrung mit der Physiotherapie gemacht, welche mich inspiriert und schlussendlich zu dieser Berufswahl animiert hat. Bis heute kann ich zu 100 Prozent behaupten, dass Physiotherapeutin mein Traumberuf ist. Es macht mir grosse Freude, Menschen auf ihrem Weg zu ihren persönlichen Zielen zu begleiten. Wir entwickeln gemeinsame Ideen und Strategien. Das fordert mich jedes Mal wieder aufs Neue heraus, stellt mein Fachwissen auf die Probe und zeigt mir, wie wichtig es ist, kreativ, offen und flexibel zu sein (bzw. zu bleiben).
Neben dem Kontakt mit den Patient:innen schätze ich an meiner Arbeit auch sehr den interdisziplinären Austausch, das «Voneinander-Lernen» und die Dynamik und Atmosphäre hier im Spital.
Du bist auch Teil des Teams der Kinderphysiotherapie bei uns im Therapie-Zentrum. Was bietet ihr in der Physiotherapie für Kinder und Jugendliche an?
Ja, genau. Wir sind drei Kinderphysiotherapeutinnen in unserem Team. Unser Behandlungsspektrum im Bereich der Pädiatrie reicht von der Behandlung der Früh- und Neugeborenen auf der Neonatologie und Maternité, über die Begleitung der Familien mit Kindern im Säuglings- und Kleinkindalter bis zur Physiotherapie für Schulkinder und Jugendlichen. Unsere Fachkompetenz setzen wir z.B. ein bei Entwicklungsverzögerungen, Bewegungsasymmetrien, Rehabilitation und Therapie nach Unfällen, orthopädischen Problemen, neurologischen Erkrankungen oder Problemen, akuten und chronischen Atemwegserkrankungen oder auch bei Adipositas im Kindes- und Jugendalter. Unser Grundsatz ist, dass wir Freude an der Bewegung und beim Entdecken von Neuem vermitteln wollen.
Was gefällt dir besonders an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen?
Einerseits sind es die Neugierde und die Begeisterungsfähigkeit unserer jungen Patient:innen, die mich faszinieren. Darin steckt so viel Potential, welches wir gerne nutzen, um auf unsere gemeinsamen Ziele hinzuarbeiten – und die meisten Kinder wissen ganz genau, was sie wollen und bringen tolle Ideen und meist viel Motivation mit in die Therapie. Andererseits gefällt mir, dass die Arbeit in der Kinderphysiotherapie immer im interdisziplinären Setting und familienzentriert stattfindet. Denn wir behandeln zwar die Kinder und Jugendlichen, aber es gelingt nur dann gut, wenn alle wichtigen Bezugspersonen im Umfeld des Kindes an einem Strang ziehen.
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Ab welchem Alter können Kinder von eurem Angebot profitieren?
Wir kommen bereits bei den Früh- und Neugeborenen– zum Einsatz, je nach Diagnose und Fragestellung, und wenn es sein muss schon am ersten Lebenstag. Somit decken wir das gesamte Kindes- und Jugendalter ab.
Was machst du gerne in deiner Freizeit?
Als Ausgleich zur Arbeit bin ich gerne aktiv in der Natur und geniesse das Zusammensein mit Familie und Freunden. Ich koche, backe und esse sehr gerne.
Was ist dein Tipp für gute Laune bei der Arbeit?
- Eine passende Mischung aus Ernsthaftigkeit und Gelassenheit finden.
- Unkomplizierte, engagierte und aufgestellte Teamkolleg:innen.
- Ernsthaftes Interesse am Gegenüber, denn jede Person bringt eine spannende Geschichte mit.
- Die passende Pausenverpflegung.
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