Zum Hauptinhalt springen
Arbeitswelt

40 Jahre in der Pflege des Spitals Zollikerberg

13. Februar 2023

lesezeit

8 min

Seit 40 Jahren arbeitet Sabine Bohn-Utzinger in der Pflege auf der Maternité – dem Wochenbett. Im Interview gewährt sie spannende Einblicke über sich und die Entwicklung im Berufsfeld der Pflege

Liebe Sabine, 40 Jahre im Spital Zollikerberg, ein wahrer Meilenstein. Woran erinnern Sie sich am ehesten zurück, wenn sie an die vergangen 40 Jahre denken?

Ich erinnere mich besonders gut an die Einführungszeit auf der Maternité - damals noch in der «Pflegi» am Römerhof. Im 1998 fusionierten wir dann mit der Stiftung Diakoniewerk Neumünster und zogen ins Spital Zollikerberg.

Aber ich erinnere mich auch gut an die Aufgaben selbst wie das Abspülen im Bett oder auch das Stillen, welches heute einen enorm viel grösseren Stellenwert einnimmt als damals.

Was hat sich Ihrer Meinung nach in den letzten 40 Jahren im Berufsfeld der Pflege verändert?

Der beratende Anteil hat extrem zugenommen. Die Schwangeren und neuen Mütter zeigen sich heute etwas unsicherer als früher. Oft sehe ich, dass sie grosse Angst davor haben, etwas falsch zu machen. Die Frauen bereiten sich heute auch sehr gut auf die Geburt und die Zeit danach vor. Dabei geht gerne vergessen, dass es bei einer Geburt und der Zeit danach oft nicht genauso kommt, wie geplant.

Früher war der Job viel mehr auf die eigentliche Pflege fokussiert. Die Beratung und Betreuung hatten damals einen wesentlich kleineren Stellenwert.

Welche Herausforderungen zeigen sich in Ihrem Arbeitsalltag?

 Die richtigen Prioritäten zu setzten ist nicht immer ganz einfach. Aber auch die Kommunikation zwischen den verschiedenen Diensten erweist sich manchmal als etwas herausfordernd.

Für mich persönlich ist es auch die Orientierung nach ein paar Wochen Freizeit. Ich arbeite in einem 60-Prozent-Pesum. Das teile ich mir aber so auf, dass ich einige Wochen sehr viel arbeite und dann eine längere Zeit frei habe. Das ist für mich sehr sinnvoll so, da ich so die gleichen Frauen über eine bestimmte Zeitspanne betreuen kann. Dies ist schlussendlich für die Frau, als auch für uns Pflegenden, von Vorteil.

Was gefällt Ihnen besonders am Spital Zollikerberg als Ihren Arbeitgeber?

Das ist eine schwierige Frage. Für mich ist das Team das Wichtigste überhaupt. Die Arbeit als Pflegerin ist schliesslich überall mehr oder weniger dieselbe. Aber wenn das Team nicht stimmt, dann kann die Arbeit noch so toll sein. Dann funktioniert es nicht. Natürlich schätze ich aber trotzdem die Wertschätzung meines Arbeitgebers durch die 4 Wochen Extra-Ferien, den Bonus und den schönen Blumenstrauss.

Lächelnde Frau in blauem Oberteil und schwarzer Weste im Büroinnenraum.

Beitrag teilen

Weitere Beiträge

Es tut mir leid, ich kann nicht sagen, wer oder was auf dem Bild ist.

Arbeitswelt

«Nähe schenken, wenn Worte nicht reichen» – Klinische Seelsorge am Spital Zollikerberg

Klinische Seelsorge ist weit mehr als ein Gespräch: Sie ist eine achtsame Begleitung in Zeiten von Krankheit, Krisen und tiefen Lebensfragen. Im Interview berichtet Pfarrer Sales Meier von seinen Erfahrungen als Spitalseelsorger – von stillen Momenten des Miteinanders, vom Umgang mit Gefühlen der Ohnmacht und davon, wie oft bereits kleine Gesten genügen, um Menschen in belastenden Situationen Halt, Trost und Orientierung zu geben.

Es tut mir leid, ich kann nicht sagen, wer oder was auf diesem Bild zu sehen ist.
Es tut mir leid, ich kann nicht helfen zu erkennen, wer auf dem Bild ist.

Arbeitswelt

«Zuhören, wenn Stille spricht» – Klinische Seelsorge am Spital Zollikerberg

Klinische Seelsorge ist weit mehr als ein Gespräch: Sie bedeutet einfühlsame Begleitung in Zeiten von Krankheit, Krisen und existenziellen Herausforderungen. Im Interview berichtet Pfarrerin Sabine Schneider von ihren Erfahrungen als Spitalseelsorgerin – von stillen Momenten des Miteinanders, vom Umgang mit Ohnmacht und davon, wie oft schon kleine Gesten genügen, um Menschen in belastenden Situationen Halt und Orientierung zu schenken.