Anzeichen und Untersuchungsmethoden für Brustkrebs

Die Mammographie gilt als eine der wirksamsten Untersuchungsmethoden zur Früherkennung von Brustkrebs. Es handelt sich um eine Röntgenuntersuchung der Brüste. Mit Hilfe modernster Technik machen wir von jeder Brust zwei Aufnahmen, die eine genaue Diagnose ermöglichen. Die Untersuchung wird im Stehen durchgeführt. Sie dauert nur wenige Minuten, die Kompression der Brust gar nur wenige Sekunden.

Die Sonografie ermöglicht es, Gewebestrukturen mithilfe von Schallwellen sichtbar zu machen. Dadurch können wir Veränderungen im normalen Brustgewebe erkennen und ihre Grösse messen. Sie erhalten ein Gel als Kontaktmedium aufgetragen, so dass die Schallwellen optimal durchs Gewebe gleiten können. Anschliessend lässt sich der Schallkopf mit einem bestimmten Druck über die Brust führen. Auch die Achselhöhlen untersuchen wir so.

Diese Untersuchung verursacht normalerweise keine Schmerzen, obwohl der Druck bei empfindlicher Brust, zum Beispiel in der zweiten Zyklushälfte, unangenehm sein kann. Durch den Ultraschall können wir zudem den Blutfluss oder die Gewebebeschaffenheit farblich kodiert darstellen. Im Gegensatz zur Mammografie, die auf Röntgenstrahlen basiert, entsteht beim Ultraschall keine Strahlenbelastung.

Der Ultraschall ist insbesondere bei jungen Frauen die bevorzugte Untersuchungsmethode, da die Mammografie bei dichtem Brustgewebe oft weniger aussagekräftig ist. Für Frauen vor der Menopause ist die zweite Zykluswoche der optimale Zeitpunkt für die Untersuchung. In dieser Phase ist das Gewebe zyklusbedingt aufgelockert, was zu einer optimalen Bildqualität führt.

Bei einer Auffälligkeit, die sich von der umgebenden Gewebestruktur abhebt, gibt es verschiedene Kriterien, um einen Anhaltspunkt dafür zu bekommen, ob der Befund eher gutartig oder bösartig ist. Eine definitive Aussage erhalten wir aber erst durch die Analyse des Gewebes durch die Feingewebeuntersuchung (Histologie) in der Pathologie.

Die Magnetresonanztomografie (MRT, auch als MRI (Magnetic Resonance Imaging) oder Kernspin-Tomografie bekannt) stellt eine sinnvolle Ergänzung zu den herkömmlichen Untersuchungsmethoden wie Ultraschall und Mammografie dar. Anders als bei Röntgenstrahlen basiert die MRT auf einem starken Magnetfeld, das auf die Atomkerne der im Körper enthaltenen Wasserstoffatome einwirkt. Da der menschliche Körper zu 70 Prozent aus Wasser besteht, zeigt die MRT oft Unterschiede im Wassergehalt zwischen verändertem und gesundem Gewebe auf. Durch die Zugabe von Kontrastmitteln lassen sich zudem veränderte Durchblutungsmuster im Gewebe sichtbar machen. Auf diese Weise liefern die MRT-Informationen präzise Erkenntnisse über Lage und Grösse von Tumoren. Wenn bei Ihnen der Verdacht auf Brustkrebs besteht, kann die MRT als schonende und strahlenfreie Diagnosemethode weitere wichtige Informationen liefern.

Das MRT spielt eine bedeutende Rolle bei der Diagnose von Brustkrebs. In folgenden Situationen setzen wir sie ein:

• Zur Identifizierung sehr kleiner, bösartig veränderter Bereiche, die in der Mammografie nicht sichtbar sind, insbesondere bei einem bereits bekannten Tumor
• Zur Beurteilung der Lymphknoten in der Achsel und im Brustkorb
• Zur Überwachung der Tumorentwicklung während einer Therapie
• Zur Unterscheidung von Narbengewebe nach einer Brustoperation und einem neu aufgetretenen Tumor (Rezidiv)
• Bei Patientinnen mit Brustimplantaten
• In der Früherkennungsuntersuchung für Patientinnen mit hohem Erkrankungsrisiko aufgrund von familiär gehäuftem Brust- und/oder Eierstockkrebs
• In der Früherkennungsuntersuchung für Patientinnen, bei denen aufgrund von dichtem Drüsengewebe die Mammografie nicht aussagekräftig ist

Die Computertomografie (CT) setzen wir ein, um Metastasen (Absiedlungen im Körper) bei einer Brustkrebserkrankung aufzuspüren. Dieser Vorgang, auch als «Staging» bekannt, erfolgt etwa vor einer möglichen Chemotherapie, um bei einem aggressiven Tumor die optimale Behandlungsstrategie zu planen. Bei einer CT-Untersuchung werden zahlreiche Röntgenschnitte durch den Körper erstellt und zu dreidimensionalen Bildern umgewandelt. Diese Methode ermöglicht die Beurteilung einer möglichen Ausbreitung des Brustkrebses im gesamten Körper.

In der Positronen-Emissions-Tomografie (PET) injizieren wir zunächst eine schwach radioaktive, zuckerartige Substanz. Diese sammelt sich in Zellen mit erhöhtem Stoffwechsel, wie beispielsweise Krebszellen oder Entzündungszellen, an. Mit Hilfe einer speziellen Kamera können wir Regionen mit verändertem Stoffwechsel dreidimensional abbilden, um Metastasen zu identifizieren. Die PET-CT kombiniert beide bildgebenden Verfahren und ermöglicht eine präzisere Lokalisierung möglicher Metastasen im gesamten Körper.

Knochen bestehen überwiegend aus Kalzium und Phosphat und unterliegen einem ständigen Auf- und Abbau. Bei Erkrankungen wie Entzündungen, Tumoren oder Metastasen können bestimmte Knochenbereiche eine beschleunigte Zellteilung aufweisen im Vergleich zu gesundem Gewebe. Indem wir eine Phosphatverbindung injizieren, die mit Technetium, einem radioaktiven Stoff, markiert ist und in den Knochenstoffwechsel integriert wird, können wir diese Veränderungen sichtbar machen. Das Technetium reichert sich verstärkt in erkrankten Knochenbereichen an, was eine spezielle Kamera festhält.

In der Brustkrebsdiagnostik wird die Szintigrafie (nuklearmedizinische Untersuchungsmethode) eingesetzt, um:

• Knochenmetastasen sichtbar zu machen.
• das Ansprechen bekannter Metastasen auf die Therapie zu überwachen.
• Knochenentzündungen oder frische Knochenbrüche zu identifizieren.

Die Szintigrafie hat einige Vorteile. Sie kann die Diagnose von Knochenmetastasen ermöglichen, selbst wenn sie für die herkömmliche Röntgendiagnostik noch zu klein sind. Hingegen weist die Szintigrafie eine begrenzte Unterscheidungskraft zwischen gutartigen und bösartigen Veränderungen im Knochen auf. Deshalb empfehlen sich zusätzliche Untersuchungen zur weiteren Differenzierung.