Diagnose bei Brustkrebs mit einer Biopsie
Knoten, Verhärtungen oder Veränderungen in der Form der Brust oder der Brustwarze können auf eine mögliche Brustkrebserkrankung hinweisen. Falls wir bei der Untersuchung eine Auffälligkeit feststellen, erfolgt eine Gewebeprobe (Biopsie), welche Klarheit gibt, ob ein Brustkrebs vorliegt.
Folgende Abklärungsarten gibt es
Die Stanzbiopsie wird oft durchgeführt, wenn die Anomalie im Ultraschall deutlich sichtbar ist. Sie erhalten eine lokale Betäubung. Anschliessend wird während der Ultraschalluntersuchung eine rund 1,5 mm dicke Nadel direkt vor dem auffälligen Befund geführt. Wir entnehmen dann drei bis sechs Gewebeproben aus dem betroffenen Bereich und lassen diese im Labor mikroskopisch untersuchen. Um den Bereich später leicht wiederzufinden, wird ein kleiner Markierungsclip verwendet. Dieser ist zwar nur wenige Millimeter gross, kann jedoch im Ultraschall immer identifiziert werden.
Die Vakuumbiopsie wird angewendet, wenn der verdächtige Befund im Ultraschall nicht sichtbar ist. In solchen Fällen entnehmen wir die Gewebeprobe während einer Mammografie oder eines MRI mit einer etwas dickeren Nadel, um mehr Gewebe zu gewinnen. Dieses Verfahren ist ebenfalls schmerzfrei.
Bis zu 15 Prozent aller Brustkrebserkrankungen sind genetisch bedingt – also auf angeborene Veränderungen im Erbgut zurückzuführen, die die Entstehung von Brustkrebs begünstigen. Um einen Hinweis auf eine mögliche genetische Veranlagung zu erhalten, erfragen wir die Familiengeschichte in Bezug auf Krebserkrankungen. Treten bestimmte Krebsarten in der Familie (sowohl von mütterlicher als auch von väterlicher Seite) gehäuft auf, leiten wir eine genetische Beratung in die Wege. Dazu nehmen wir eine Blutprobe.
Wir empfehlen die genetische Beratung und Testung (gemäss den Richtlinien der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Klinische Krebsforschung, SAKK) auch Patientinnen mit bereits diagnostiziertem Brustkrebs, wenn sie besonders jung erkrankt sind oder wenn wir aufgrund der Tumorart und der Familiengeschichte vermuten, dass die Erkrankung auf eine angeborene genetische Veränderung zurückzuführen ist. Falls im Verwandtenkreis eine Veranlagung vorhanden ist, sind eine gute Beratung und Tests wichtig. Frauen mit einem erhöhten Risiko sollten sich zur Vorsorge regelmässig untersuchen lassen und eine risikoreduzierende Operation in Erwägung ziehen.
Ein zusätzlicher Garant, dass Brustkrebs korrekt diagnostiziert und behandelt wird, ist das interdisziplinäre Tumorboard. Hierbei tauschen sich Fachpersonen aus verschiedenen Disziplinen aus und bestimmen für jede Patientin gemeinsam die geeignetste Therapie. Das Tumorboard vereinigt das Fachwissen folgender Expertinnen und Experten:
- Radiologinnen und Radiologen (Röntgenärztinnen und -ärzten)
- Gynäkologinnen und Gynäkologen
- Brustchirurginnen und -chirurgen, die den Krebs entfernen
- Onkologinnen und Onkologen, die sich um eine allfällige Chemotherapie kümmern
- Strahlentherapeutinnen und -therapeuten, die (wenn nötig) die Bestrahlung planen
- Pathologinnen und Pathologen, die die mikroskopische Diagnose (Histologie) stellen
- Auch eine Plastische Chirurgin oder ein Plastischer Chirurg nimmt an den Besprechungen teil, um in Fällen, bei denen eine Brust entfernt werden muss, gleichzeitig die Wiederherstellung zu planen.
Die Behandlungsempfehlungen, die das Tumorboard ausspricht, orientieren sich an schriftlich festgehaltenen Leitlinien. Bei uns im BrustCentrum Zürich sorgt dieses interdisziplinäre Gremium dafür, dass wir Tumore korrekt diagnostizieren und für Sie persönlich die Therapieform finden, die das beste Resultat erzielt.
Montag bis Freitag:
8.00 – 16.00 UhrStandort Spital Zollikerberg
Fachärztezentrum Prisma
Trichtenhauserstrasse 12
8125 Zollikerberg