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Patientenstories

Wie eine Diagnose den Alltag auf den Kopf stellt

22. Dezember 2021

lesezeit

5 min

Als Sofie im Alter von 38 Jahren die Diagnose einer seltenen Form der Brustkrebserkrankung erhält, gibt es für sie nur eines – Augen zu und durch.

Ich sah eine äusserliche Veränderung der Brust und vermutete eine Brustentzündung, weshalb ich meine Gynäkologin aufsuchte. Meine Gynäkologin vermutete jedoch bereits nach dem Ultraschall und der Mammografie eine Brustkrebserkrankung und hat mich für weitere Abklärungen an eine Spezialistin überwiesen. Als gelernte MPA mit Erfahrung in der Onkologie ahnte ich nichts Gutes. Die Punktion und das MRI haben die Vermutung meiner Gynäkologin bestätigt, und bei mir wurde Brustkrebs diagnostiziert.

Dann ging alles sehr schnell. Ich habe die Brustkrebschirurgin, Dr. med. Federica Chiesa im Swiss Breast Care für die Setzung des Ports für die Infusionen aufgesucht. Eine Woche nach der Diagnosestellung begann bereits die Chemotherapie.

Während dieser Zeit war mir meine Familie eine grosse Stütze. Insbesondere mein Ehemann hat während der Chemotherapie einen Grossteil zu Hause und in der Kinderbetreuung übernommen. Meine Mutter und ihr Partner sowie meine Schwiegereltern haben ebenfalls für eine grosse Entlastung gesorgt. Während meine Mutter mich zur Therapie fuhr, hat meine Schwiegermutter oft unsere jüngste Tochter, Melia über das Wochenende zu sich genommen.

Mit den Kindern haben wir zurückhaltend kommuniziert. Melia (knapp vierjährig) haben wir die Situation und die optischen Veränderungen mit Kinderbüchern erklärt. Mit den beiden grösseren Kindern konnten wir etwas konkreter auf die Auswirkungen meiner Erkrankung und gewisse Einschränkungen eingehen. Generell haben wir versucht, unseren Kindern das Urvertrauen zu übermitteln: «Es kommt alles gut.» Diese Einstellung hat sich durch die Behandlung gezogen und mir geholfen, die Zuversicht zu wahren und nicht mit der Situation zu hadern, sondern es so zu nehmen, wie es ist. Ich habe mich oft gefragt, wieso es gerade mich getroffen hat und ob dies ein Todesurteil ist. Diese Ängste werden wohl ein Leben lang bleiben, aber ich versuche jeweils, mich nicht zu lange zu beklagen, und mache nach dem Motto «Augen zu und durch» einfach weiter.

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